Die Unwetterkatastrophe vom 29./30. Mai 1931 in Baldingen

(Quelle: 'Die Botschaft' - Nr.63, 1. Juni 1931, Bürli AG Druck Kommunikation Medien)

Vom Berge. (Einges.)
Aus allen Talgemeinden des Surb- Aare- und Rheintales sind Gewitterberichte über die Nacht vom 29. auf den 30. Mai bekannt gegeben worden. Wie glücklich wären die Bewohner der Gemeinden Baldingen und Böbikon, wenn sie von den Gewitterverheerungen verschont geblieben wären. Wir waren nicht nur vom Telephon abgeschnitten, sondern auch heute noch und wohl längere Zeit hindurch vom Gebrauch der Verbindungswege nach Unterendingen und nach Tegerfelden und die einzige Strasse in das Rheintal hat gefährliche Zu- und Abrutschungen erlitten, welch sie anfänglich ganz unbenutzbar machte und heute kann sie nur zur Not gebraucht werden. Lastwagen dürfen die Durchfahrt wegen der jähen Abstürze nicht wagen. Der die Strassenkurven abkürzenden Staffel-Fussweg nach Rekingen ist unbenutzbar. Zahlreich sind in beiden Gemeinden die Rutschungen von steilen Abhängen, die Strassen sind ausgewaschen, grosse Flächen mit Schutt überführt. Es wird grosse Kosten verursachen, die abfallenden Strassen und Feldwege gebrauchbar zu machen. Die Abordnung des Regierungsrates hat am Samstag auch hier von den grossen Verwüstungen Einsicht genommen. Der mehrmals einsetzende , aber nicht zu lang dauernde und mit Regen vermischte Hagel hat an den Feld- und Gartengewächsen mehr Schaden angerichtet als am Rheine. Das Gras ist zu Boden gedrückt und ein Teil des Roggens geknickt.


Juni 2007, Kai Kobler